
In wie vielen Liedern besungen,
in wie vielen Töpfen gelungen,
auf wie vielen Bildern gemalt,
wie häufig sehr teuer bezahlt,
in wie vielen Küchen geschwitzt,
bei Kritikern voll abgeblitzt.
Französisch zu speisen hat Klasse,
doch was mag alltäglich die Masse
an Menschen, die schnell und bequem
im Bistro essen und seh’n,
dass vieles, was sie gerne essen,
sehr teuer ist und sie sich gern messen
an dem, wo die andren so speisen,
mit Freunden, Kollegen, auf Reisen.
In Restaurants, feinen Lokalen,
wer’s zahlen kann, darf damit prahlen,
nur Feinstes vom Feinen zu speisen,
gesellschaftliches Standing beweisen.
Es ist alles köstlich, gediegen,
doch muss man sich nicht lang verbiegen,
den Sieger bei all den Allüren
zu finden und deutlich zu küren.
Denn eines ist sicher, alle lieben
„Steak haché / frites“ s’ist nicht übertrieben!
Ganz schlicht, ohne Zusatz und pur,
nicht wie Deutsche mit Zwiebeln nur
stark gewürzt und gesalzen den Klops
auf den Teller bringen, rund wie ein Drops.
Als Patty* und nur kurz gebraten
ist dieser Genuß wohlgeraten,
leicht salzig, mit Pommes dazu,
Salat noch, ja, das ist der Clou.
Für alle, ob groß oder klein,
ein Geheimnis ist’s fast, wie gemein,
nicht Escoffier oder Donckele
berühr’n ihre Feinschmecker-Seele,
Steak /frites ist es, Ihr Ruchlosen,
das liebste Gericht der Franzosen!
* Ein Patty ist ein (hier ungewürztes) Hacksteak aus Rindfleisch.